Nachdem die Kinder aus dem Haus waren, lebte Inga mehrere Jahre mit ihrem Mann in Italien und Spanien.
Er ging seinem Beruf nach, während Inga ohne große Sprachkenntnisse den Alltag managen musste. Einen Google-Übersetzer gab es noch nicht. So regelte Inga das Leben im fremden Land mit dem Wörterbuch in der Hand.
Neben den neuen Sprachen lernte Inga auch eine andere Dimension von Toleranz kennen. Stundenlang anzustehen, um eine Überweisung zu tätigen, oder dem Vermieter die Miete monatlich in bar zu überreichen, war doch gewöhnungsbedürftig.
Die Erfahrung, sich allein in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen, ließ Inga nicht zögern, dem Hilferuf des Rellinger Bürgermeisters zu Beginn der Ukrainekrise nachzukommen.
Dankbar für das eigene Zuhause mit Mann, zwei Kindern und vier Enkelkindern engagiert sie sich aufopfernd für Geflüchtete vor allem aus der Ukraine. Von Anfang an betreut sie ehrenamtlich das Ukraine Treff, wo sich die Geflüchteten nicht nur treffen, sondern auch austauschen und Rat holen können. Inga hilft bei Problemen mit Kita, Schule oder Behörden, bringt die Kinder in die Sportvereine, vermittelt Kontakte und hilft bei der Arbeitssuche. Die Geflüchteten danken es ihr mit großem Respekt und Freundschaft.
Inga Steenbock Bleistift und Kreide auf Toned Tanned Paper
Künstlerin: Annett Bergk
animiert mit KI