Nach dem frühen Tod des Vaters, einem Kantor, wuchs Friedrich Ludwig Schröder unter den Wanderschauspielern seines Stiefvaters auf.
Schon als Dreijähriger hatte er seinen ersten Bühnenauftritt. Während des siebenjährigen Krieges ließen die Eltern den damals zwölfjährigen Friedrich bei einem Schuster in Königsberg und flüchteten in die Schweiz. Neben der Arbeit für den Schuster verfolgte er weiterhin das Ziel, Schauspieler oder noch lieber Tänzer zu werden.
Eine bei einem Onkel begonnene Kaufmannslehre brach er ab und folgte der Schauspieltruppe in die Schweiz. Er feierte bald erste Erfolge und lernte den „Vater der deutschen Schauspielkunst“ Konrad Ekhof kennen. Ihn bezeichnete Schröder später als seinen Lehrer.
Ab 1765 trat die Schauspieltruppe im vom Stiefvater errichteten Comoedienhaus am Gänsemarkt in Hamburg auf. Schröder übernahm zuerst die künstlerische Leitung und nach dem Tod des Stiefvaters die Theaterleitung. In dieser Funktion änderte er das Repertoire des Ensembles hin zu ernsthafteren Stücken, z.B. von Lessing, Goethe und Lenz. Mit zahlreichen selbstverfassten Stücken wurde er zu einem der meistgespielten Autoren des 18. Jahrhunderts sowie einem der berühmtesten Charakterdarsteller seiner Zeit. Und er brachte als erster Shakespeare auf die deutschsprachige Bühne. 1773 heiratete er die Schauspielerin Anna Christiane Hardt.
Schröder bemühte sich sehr um die soziale Aufwertung und Absicherung seines Berufsstandes. 1787 verfasste er „Theatergesetze“ und rief 1793 eine Pensionskasse für Schauspieler ins Leben. 1798 zog er sich auf sein Landgut in Rellingen zurück und kümmerte sich vermehrt um die Belange der Freimaurer, denen er seit 1774 angehörte. Schröder führte bedeutende Reformen insbesondere der Rituale durch, die auch heute noch als „Schrödersche Lehrart“ angewendet werden.
Friedrich Ludwig Schröder Bleistift und Kreide auf Toned Tanned Paper
Künstlerin: Annett Bergk
animiert mit KI