Lydia Schulgina wurde in Moskau geboren und studierte dort sowohl Mathematik als auch Kunst.
Sie besuchte eine Kunstschule; später studierte sie Buchillustration am Polygraphischen Institut Moskau, wo sie 1979 ihren Abschluss machte. Ihre Diplomarbeit an der Hochschule wurde prämiert und veröffentlicht.
Schon während des Studiums illustrierte sie mit großem Erfolg Kinderbücher. Sie schrieb und illustrierte u.a. viele Bücher für Kinder mit Krebserkrankungen. 1992 wurde in Moskau ein von ihr gestaltetes Buch mit dem Preis »Bestes Buch des Jahres« ausgezeichnet.
Seit Mitte der 80er Jahre widmete sich Lydia vermehrt der Malerei und Bildhauerei. Ihre Motive sind stets biblisch. Sie stellte ihre Werke in Russland, Deutschland, Finnland, Norwegen, Italien und anderen Ländern aus. Viermal erhielt sie Stipendien des russischen Künstlerverbandes.
Als in der Zeit der Perestroika in Russland viele kostenlose Zeitungen verteilt wurden, durch die Straßen flatterten und in Hauseingängen liegenblieben, sammelte sie diese ein und kreierte eine eigene Art, Plastiken und Reliefs aus Papier und weißer Farbe zu erschaffen.
„Perestroika“ bezeichnet den von Michail Gorbatschow ab Anfang 1986 eingeleiteten Prozess zum Umbau und zur Modernisierung des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Systems der Sowjetunion, die von der Einheitspartei KPdSU beherrscht wurde.
Ihre teils lebensgroßen Skulpturen erlangten internationales Ansehen und gewannen etliche Preise. Die letzte dieser Arbeiten steht im Altonaer Museum.
1996 kam sie mit ihrem Mann Nikolas Estis und Sohn Alexander nach Pinneberg. In Rellingen gründete sie 1999 die Kunstetage, in der sie als Kunsterzieherin tätig war.
Lydia Schulgina Bleistift auf Toned Tanned Paper im Entstehungsprozess
Künstlerin: Annett Bergk