Hannelore Koebe hatte trotz der schweren Zeit, in die sie geboren wurde, eine recht glückliche Kindheit in Rellingen Egenbüttel.
Schon früh bekam sie Klavier-, Gesangs- und Ballettunterricht. Mit den Eltern und Großeltern wurde zuhause Platt gesprochen. Sie las gerne und lernte mehrere Fremdsprachen. Nach der Handelsschule ging sie für ein Jahr als Au-Pair nach England. Es folgte eine Ausbildung zur Sachbearbeiterin im Groß- und Einzelhandel. Mit ihrem Heinz lebte sie schon lange Jahre zusammen, bevor sie ihn 1993 heiratete.
Seit 1962 gehört sie dem Rellinger Theaterverein an. Sie liebt es besonders in die „frechen“ Rollen zu schlüpfen, auch wenn sie sich dafür manchmal einer ziemlichen Verwandlung unterziehen muss wie in dem Stück „Kiek mal wedder in“. Sie spielte neben Albert Hatje eine Puffmutter mit entsprechendem Äußeren.
Doch Hannelore ist nicht nur auf der Bühne zu sehen. 40 Jahre lang war sie Vorsitzende des Vereins. Zudem übernahm sie schon so ziemlich alle Aufgaben, die es am Theater gibt. Sie war Souffleuse, führte Regie, baute Bühnenbilder mit und erstellte Ablaufpläne.
Neben dem Theater liegt ihr das Plattdüütsch sehr am Herzen. Ehrenamtlich liest sie in Seniorenheimen op platt vor und bereichert so manche Feiern mit plattdüütschen Geschichten. Indem sie Kindern und Jugendlichen die plattdeutsche Sprache näherbringt, sorgt sie zudem dafür, dass die Sprache nicht verloren geht und zieht dem Theaterverein nebenbei Nachwuchs heran, unter anderem auch Nichte Raina und Großnichte Kiara.
Für ihr Engagement zum Erhalt der plattdeutschen Sprache und im Theaterverein bekam Hannelore 2020 den Bundesverdienstorden von Ministerpräsident Daniel Günther verliehen. Sie gab ihm dafür den Rat, sich ein Hobby wie das ihre zu suchen, um einen Ausgleich zur stressigen Politik zu haben.
Hannelore Koebe Bleistift und Kreide auf Toned Tanned Paper
Künstlerin: Annett Bergk
animiert mit KI