Dose, Cay

An dieser Stelle hätten wir dem Publikum ausgesprochen gerne das Portrait des Erbauers unserer wunderschönen Kirche gezeigt. Erstaunlicherweise gibt es von ihm keine Bilder.

Also haben wir uns stattdessen für das unserer Meinung nach schönste seiner Bauwerke, unsere Rellinger Kirche entschieden.

Cay Dose wurde so ungefähr 1700 in Friedrichsgabekoog östlich von Büsum geboren. Man ist auch nicht ganz sicher, ob er nun Cay, Cai, Kay oder Kai hieß.

Was man weiß, ist, dass er eine Ausbildung zum Baumeister in Kopenhagen machte. Diese dauerte ganze neun Jahre.

Ab 1742 baute er eine Kirche nach der anderen entweder um oder neu. Zu seinen Werken gehören die Trinitatiskirche in Altona (hier blieb von der vorherigen Kirche nur der Turm bestehen), das Dach und weitere Teile des Schleswiger Doms, die Nicolaikirche in Treia (Kreis Schleswig-Flensburg), die Nikolaikirche in Apenrade sowie das Küsterhaus, das Pastorat und die Kirche in Brande-Hörnerkirchen.

Nach diesem Vorbild ließ er von 1754 bis 1756 die Rellinger Kirche errichten. Mit rund 2000 Sitzplätzen ist sie die größte oktogonale Kirche in Norddeutschland und war Vorbild für die von Heinrich Schmidt erbaute Kirche am Niendorfer Markt.

Über das Privatleben Doses findet man leider nur wenig. In einem dänischen Onlinearchiv kann man lesen, dass er zwei Ehefrauen hatte. Mit Dorothea Sophia Grendten (†1754) hatte er demnach zwei Kinder, Dorothea Sophia und Carl Friedrich Dose. Mit seiner zweiten Ehefrau Dorothea Elisabeth Lassen hatte er eine Tochter, Marie Margaretha Lovise Dose. Diesem Archiv nach ist er auch nicht wie allgemein angenommen direkt in Kopenhagen verstorben, sondern in Hirschholm, einem Ort auf der dänischen Insel Seeland, ca. 30 km nördlich von Kopenhagen. Begraben worden sein soll er in der Nachbarstadt Birkerød.

Sein für unsere Gemeinde wichtigstes Vermächtnis: Die Rellinger Kirche.

Rellinger Kirche Bleistift und Kreide auf Toned Tanned Paper im Entstehungsprozess
Künstlerin: Annett Bergk